Angriff auf Ocean Viking: Gifhorn fordert Konsequenzen von der EU!

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Am 24. August 2025 wurde das Seenotrettungsschiff Ocean Viking vor Libyen angegriffen. Gifhorn fordert EU-Konsequenzen.

Am 24. August 2025 wurde das Seenotrettungsschiff Ocean Viking vor Libyen angegriffen. Gifhorn fordert EU-Konsequenzen.
Am 24. August 2025 wurde das Seenotrettungsschiff Ocean Viking vor Libyen angegriffen. Gifhorn fordert EU-Konsequenzen.

Angriff auf Ocean Viking: Gifhorn fordert Konsequenzen von der EU!

In den letzten Wochen hat der Vorfall um das Seenotrettungsschiff Ocean Viking für Aufregung gesorgt, besonders in der Region Gifhorn, wo das Schiff durch eine Spendenaktion im Jahr 2021/22 bekannt wurde. Am 24. August 2025, etwa 40 Seemeilen nördlich der libyschen Küste, wurde die Ocean Viking von der libyschen Küstenwache über 20 Minuten lang beschossen. An Bord befanden sich 87 Gerettete sowie die Crew, glücklicherweise gab es keine Verletzten, die Schäden am Schiff sind jedoch erheblich, inklusive Einschusslöchern und beschädigten Schnellrettungsbooten. Dies berichten die Lünen-Blog und die Tagesschau.

Die Besatzung der Ocean Viking war auf dem Weg nach Italien, als das libysche Patrouillenboot das Schiff angegriffen hat. Laut den Aussagen von SOS Méditerranée wurde das Schiff ohne Vorwarnung beschossen, während die libysche Küstenwache behauptete, es seien Warnschüsse in die Luft abgegeben worden. Die Situation stellt einen weiteren klaren Verstoß gegen internationales Recht dar und passt in die lange Liste von Übergriffen, bei denen die libysche Küstenwache Gewalt gegen zivile Rettungsschiffe eingesetzt hat, wie die taz berichtet. Bislang war dies der 32. Vorfall dieser Art.

Politische Reaktionen und Forderungen

Der Grüne Kreisverband Gifhorn hat den Angriff scharf verurteilt und fordert als Konsequenz eine unabhängige europäische Untersuchung des Vorfalls sowie ein Ende der Zusammenarbeit zwischen der EU und der libyschen Küstenwache. Hagen Schink, Sprecher des Kreisverbands, bezeichnete den Angriff als „moralischen und politischen Skandal“, während auch Thomas Bollmann für sein Engagement in der Seenotrettung gewürdigt wird. Die Stadt Gifhorn, die 2023 die Patenschaft für die Ocean Viking übernommen hat, steht solidarisch an der Seite der Crew und aller, die sich für Humanität und das Recht auf Leben einsetzen.

Die libysche Küstenwache hat unterdessen ihre Operationen durch europäische Mittel unterstützt bekommen, u.a. im Rahmen der Irini-Mission, die darauf abzielt, das UN-Waffenembargo gegen Libyen durchzusetzen. Obwohl die EU nun eine Untersuchung des Vorfalls angestoßen hat, bleibt die Kooperation mit der Küstenwache bestehen, was von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert wird. So verlangte die Organisation SOS Méditerranée, dass die EU nicht wegguckt, während ihre mitfinanzierte Küstenwache zivile Rettungsschiffe bedroht. Die Bundesregierung hat betont, dass Deutschland weiterhin nicht direkt mit der libyschen Küstenwache kooperiert und die Bundeswehr sich nicht an deren Ausbildung beteiligt.

Die Lage im Mittelmeer

Der Vorfall ist nicht nur ein Schlaglicht auf die Gefahren, denen Rettungsschiffe im Mittelmeer ausgesetzt sind, sondern verdeutlicht auch die schwierige Lage, in der sich tausende Migranten befinden, die jährlich versuchen, die Überfahrt über das Mittelmeer zu wagen. Immer wieder kommt es dabei zu tragischen Unglücken und zur Unterlassung von Hilfeleistung durch verantwortliche Stellen. Ein Dokument der NGO beschreibt zudem die erschreckende Realität der Gewaltanwendung durch die libysche Küstenwache, die weit über bloße „Warnschüsse“ hinausgeht.

Es bleibt zu hoffen, dass der Vorfall um die Ocean Viking eine breitere Debatte über die Seenotrettung und die Rolle der EU in der Mittelmeerregion entfacht, und dass die Forderungen nach einer grundlegenden Reform der Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache Gehör finden. Der Landkreis Lüneburg, der bis Ende 2022 über 80.000 Euro für die Seenotrettung gesammelt hat, zeigt, dass es auch auf regionaler Ebene großen Einsatz für menschliche Hilfeleistung gibt – ein glühendes Beispiel für Humanität in stürmischen Zeiten.