Hakenkreuz-Angriff auf queeres Zentrum in Gifhorn: Kreisverwaltung zeigt Flagge

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In Gifhorn wurde das queere Jugendzentrum Spektrum Ziel eines hasserfüllten Angriffs. Die Kreisverwaltung zeigt Solidarität.

In Gifhorn wurde das queere Jugendzentrum Spektrum Ziel eines hasserfüllten Angriffs. Die Kreisverwaltung zeigt Solidarität.
In Gifhorn wurde das queere Jugendzentrum Spektrum Ziel eines hasserfüllten Angriffs. Die Kreisverwaltung zeigt Solidarität.

Hakenkreuz-Angriff auf queeres Zentrum in Gifhorn: Kreisverwaltung zeigt Flagge

In der Nacht auf Sonntag, den 25. November 2025, wurde das queere Jugendzentrum “Spektrum” in Gifhorn mit einem erschreckenden Angriff konfrontiert. Unbekannte Täter haben ein Hakenkreuz aus doppelseitigem Klebeband und hasserfüllte Botschaften an das Schaufenster des Zentrums angebracht, was die lokale Gemeinschaft schockierte. Wie mannschaft.com berichtet, erleben die Jugendlichen im Zentrum eine furchtbare Realität, in der derartige Aggressionen immer häufiger stattfinden.

Der Landkreis Gifhorn verurteilte den Vorfall aufs Schärfste. Landrat Philipp Raulfs und Erster Kreisrat Dominik Meyer zu Schlochtern drückten ihre Solidarität aus und stellten die grundlegenden Werte von Vielfalt und Menschenwürde in den Vordergrund. Als Zeichen der Unterstützung hisste die Kreisverwaltung am Montag die Regenbogenflagge am Schloss Gifhorn, was als starkes Signal gegen Intoleranz interpretiert wird.

Besorgniserregende Entwicklungen

Der Angriff auf das Jugendzentrum wird in der Kommune als beispiellos wahrgenommen. Das queere Netzwerk Gifhorn sprach von einem gezielten, hasserfüllten Angriff und äußerte tiefgreifende Besorgnis über das wachsende Klima der Gewalt. Die Botschaften, die die Täter hinterließen, waren nicht nur rassistisch, sondern beinhalteten auch beleidigende Sprüche in kyrillischer Schrift. Dies macht deutlich, dass die Aggression nicht nur lokal, sondern auch in einem breiteren Kontext von queerfeindlicher Gewalt stattfindet, die bundesweit zugenommen hat, wie NDR berichtet.

Dieser Vorfall ist Teil eines besorgniserregenden Trends. Laut einem Bericht von tagesschau.de sind queerfeindliche Straftaten in Deutschland im Jahr 2023 stark angestiegen, mit 1.785 dokumentierten Fällen. Dies zeigt einen Anstieg der Hasskriminalität um etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders beunruhigend ist die steigende Zahl der Gewalttaten, bei denen 212 Personen zu Opfern wurden. Die Behörden gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, was die Situation noch alarmierender macht.

Reaktion der Öffentlichkeit und Politik

Der Vorfall hat auch die lokale Politik auf den Plan gerufen. Der Landkreis Gifhorn appelliert an die Zivilgesellschaft und die Politik, solidarisch gegen den erstarkenden rechtsextremen Hass einzutreten. Die Betreiber des Jugendzentrums sehen in dem Angriff nicht nur eine Bedrohung für ihren Safe Space, sondern für die gesamte Gemeinschaft, die Vielfalt und Toleranz lebt.

Mit einem klaren Aufruf zur Action richten sich die Verantwortlichen nun an alle, die sich für die Rechte und Würde queerer Menschen einsetzen möchten. Die Zeit des Wegschauens ist vorbei – jetzt gilt es, gemeinsam gegen Hass und Diskriminierung einzutreten. Nur so kann ein sicheres Umfeld geschaffen werden, in dem junge Menschen in ihrer Identität und ihrem Wesen akzeptiert und gefeiert werden.