Elternhaltestellen statt Elterntaxis: Lüneburg sperrt Schulstraße!

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Lüneburg sperrt ab dem 27.10.2025 die Schulstraße für Elterntaxis, um die Sicherheit vor Schulen zu erhöhen und Verkehrsprobleme zu lösen.

Lüneburg sperrt ab dem 27.10.2025 die Schulstraße für Elterntaxis, um die Sicherheit vor Schulen zu erhöhen und Verkehrsprobleme zu lösen.
Lüneburg sperrt ab dem 27.10.2025 die Schulstraße für Elterntaxis, um die Sicherheit vor Schulen zu erhöhen und Verkehrsprobleme zu lösen.

Elternhaltestellen statt Elterntaxis: Lüneburg sperrt Schulstraße!

In der Hansestadt Lüneburg dreht sich ab dem 27. Oktober 2025 alles um die Sicherheit auf Schulwegen. Die Straße vor der „Grundschule Im Roten Felde“ wird künftig montags bis freitags dreimal täglich gesperrt, um die Verhältnisse für Schüler:innen zu verbessern. Diese Maßnahme ist Teil eines bundesweiten Forschungsprojekts, das die Stadt Lüneburg gemeinsam mit insgesamt sechs Kommunen durchführt. Es wird ein Jahr lang getestet, wie solche Schulstraßen das Verkehrsaufkommen reduzieren und somit zur Sicherheit vor Schulen beitragen können, wie NDR berichtet.

„Die Sperrzeiten beginnen eine halbe Stunde vor dem Unterricht, erneut zur Mittagszeit und am Nachmittag“, erklärt Hendrik Garbers, der Schulleiter der Grundschule. Nur Busse und Anwohner dürfen während dieser Zeiten die Straße passieren. Eltern sind angehalten, ihre Kinder an sogenannten „Elternhaltestellen“ in der Nähe der Schule abzuliefern. Am ersten Tag der Umsetzung hielten sich die meisten Eltern an die neuen Vorschriften, jedoch mussten fünf Autofahrer von der Polizei gestoppt und mit Bußgeldern belegt werden.

Lokale Maßnahmen für mehr Sicherheit

Diese Initiative geht Hand in Hand mit der geplanten Umwandlung der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zur Schulstraße für das Schuljahr 2025/2026. Bastian Hagmaier, Bereichsleiter Mobilität, berichtet über die Auswahlkriterien, die zur Entscheidung führten: „Wichtige Faktoren waren die angemessene Schülerzahl und die oft konfliktreichen Situationen durch den Bring- und Holverkehr“, erläutert er. Diese Straße wurde gezielt gewählt, weil sie abseits großer Gewerbegebiete liegt, wodurch regelmäßige Lieferverkehre weniger relevant sind.

Das Projekt zielt darauf ab, den Verkehr vor Schulen sicherer zu machen und die Anzahl der sogenannten „Elterntaxis“ zu reduzieren. „Wir wollen den Kindern mehr Raum zum Bewegen zurückgeben“, betont Hagmaier. Eine frühzeitige Information der Anwohner ist dabei ein wichtiger Bestandteil, um Sorgen und Bedenken von Beginn an ernst zu nehmen.

Ein Beispiel für andere Städte

Lüneburg ist die einzige Stadt in Niedersachsen, die an diesem innovativen Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen beteiligt ist. Der Fokus liegt nicht nur auf der Erhöhung der Verkehrssicherheit, sondern auch auf einem Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung, bei dem die Mobilitätswende berücksichtigt wird. Ähnliche Initiativen in Städten wie Köln oder Berlin zeigen, dass Schulstraßen nicht nur theoretisch umsetzbar sind, sondern auch praktische Vorteile für die Gemeinschaft mit sich bringen, wie die Aktionsgruppe Changing Cities aufzeigt.

Mit diesem Pilotprojekt möchte Lüneburg nicht nur die Verkehrssicherheit verbessern, sondern auch eine Vorbildfunktion für andere Städte einnehmen. Die Auswertung der Maßnahmen ist für den Sommer 2026 geplant, um festzustellen, ob die neuen Regelungen wirklich die gewünschten Veränderungen bringen. Ein gutes Händchen haben die Beteiligten dabei, wenn sie gemeinsam an der Verbesserung der Lebensqualität für die kleinsten Verkehrsteilnehmer:innen arbeiten.