A20: Endlich Einigung! Streit um Fledermäuse und Bau geht weiter!
Im Schleswig-Holstein Landtag wird die A20-Einigung diskutiert: Streitthema Umwelt- und Naturschutz geklärt – Baubeginn 2026.

A20: Endlich Einigung! Streit um Fledermäuse und Bau geht weiter!
In Kiel haben die politischen Wogen aufgrund der A20 nach jahrelangem Streit endlich etwas geglättet. Am 19. November 2025 fand im Kieler Landtag eine Einigung zwischen der Landesregierung und den Naturschützern statt, die den Weiterbau eines wichtigen Teilstücks bei Bad Segeberg erlaubt. Diese Einigung könnte vielerorts als Grund zur Freude angesehen werden, doch in den politischen Reihen gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, was der Schritt wirklich bedeutet. Während CDU-Abgeordneter Lukas Kilian die Einigung als „Durchbruch“ und pragmatischen Schritt feiert, sieht der SPD-Abgeordnete Niclas Dürbrook sie eher skeptisch und bezeichnet sie als „alles andere als einen Durchbruch“.
Nach 16 Jahren Verhandlungen ist es nun gelungen, die Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegen die Baugenehmigung des A20-Abschnitts zwischen Weede und Wittenborn zurückzuziehen. Dies geschah im Austausch für die Gründung einer Stiftung mit dem Namen „Fledermausschutz Schleswig-Holstein“, die mit 14 Millionen Euro ausgestattet wird. Ziel der Stiftung ist es, die Flugrouten der Fledermäuse zwischen der Segeberger Kalkberghöhle und den umliegenden Lebensräumen zu sichern. Ökologisches Gleichgewicht soll durch Maßnahmen wie den Bau eines Waldsaums und die Errichtung einer fischottergerechten Querung gewährleistet werden, was den Naturschutzverbänden etwas von ihrem Unmut über den Autobahnbau nehmen könnte.
Ein Wogen der Unsicherheit
Trotz der Einigung bleibt eine gewisse Unsicherheit in der Region. Umweltschutz wird immer mehr zur Kernfrage in politischen Entscheidungen, insbesondere bei einem Projekt, das so bedeutend ist wie die A20, die eine zentrale Verkehrsachse zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern darstellen soll. Der Bad Segeberger Bürgermeister äußerte jedoch seine Erleichterung über die Einigung und spricht von Planungssicherheit sowie einer vielversprechenden Perspektive für den Schutz der lokalen Tierwelt.
Der Grüne Fraktionschef Lasse Petersdotter betont die Wichtigkeit des Fledermausschutzes und lobt den gefundenen Kompromiss, während FDP-Abgeordneter Christopher Vogt die Einigung als „teuer erkauft“ bezeichnet. Auch die SSW-Abgeordnete Sybilla Nitsch zeigt sich kritisch und nennt den späten Abschluss der Verhandlungen bedenklich. Schließlich gibt es weiterhin Warnungen, dass Klagerisiken auch bei weiteren Abschnitten der A20 drohen könnten. Diese Bedenken werden besonders von Dürbrook geäußert, der fragt, ob der Preis für diese Kompromisse nicht zu hoch sein könnte.
Ein Kampf um die Umwelt
Immer mehr solcher Konflikte zeigen, wie stark das Thema Umwelt- und Naturschutz in den letzten Jahrzehnten in den Vordergrund gerückt ist. Dieser Wandel begann bereits mit der Gründung der Grünen in den 1980er Jahren und setzte sich mit der Schaffung neuer Ministerien zur Durchsetzung umweltpolitischer Maßnahmen fort. Der Umweltschutz ist längst in der politischen Agenda verankert, und Auswirkungen wie die Verschmutzung von Gewässern und Luft führen dazu, dass alle Parteien diese Themen aufgreifen müssen, um Wahlerfolge zu sichern. Einmal mehr zeigt sich die Herausforderung, wie im politischen Prozess Kompromisse gefunden werden müssen, die nicht immer den Wünschen aller Akteure gerecht werden.
Mit dem Baubeginn der A20, der für die erste Jahreshälfte 2026 vorgesehen ist, darf man gespannt sein, wie sich die Situation entwickeln wird. Die Ausschreibung startet bereits im kommenden Jahr, und es bleibt abzuwarten, ob die gefällten Entscheidungen tatsächlich die erhoffte Planungssicherheit bringen oder neue Konflikte nach sich ziehen, die den bereits bestehenden Druck auf die Region erhöhen könnten. Der nächste Schritt ist klar: Die Verantwortlichen müssen aufpassen, dass sie die Zukunft nicht aus dem Blick verlieren, während sie gleichzeitig die Dringlichkeit der Gegenwart anpacken.
Für weitere Informationen zu den Details dieser Einigung können Sie die Berichte auf NDR und Auto, Motor und Sport nachlesen. Zudem gibt es interessante Einblicke in die Entwicklung der Umweltpolitik auf bpb.de.