Streit um Bremerhavens neue Drehbrücke: Wer trägt die Verantwortung?

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Bremerhaven: Streit um die neue Drehbrücke nach Abriss der Nordschleusenbrücke. Fertigstellung bis 2032 in Planung.

Bremerhaven: Streit um die neue Drehbrücke nach Abriss der Nordschleusenbrücke. Fertigstellung bis 2032 in Planung.
Bremerhaven: Streit um die neue Drehbrücke nach Abriss der Nordschleusenbrücke. Fertigstellung bis 2032 in Planung.

Streit um Bremerhavens neue Drehbrücke: Wer trägt die Verantwortung?

In Bremerhaven wird wieder über die Zukunft von Brücken diskutiert, und dabei dreht sich alles um das Erbe der Nordschleusenbrücke. Diese altehrwürdige Drehbrücke, die fast 90 Jahre lang die Columbusinsel mit dem restlichen Hafengebiet verband, wurde im Jahr 2021 wegen irreparabler Schäden abgerissen. Laut Buten un Binnen war der Totalschaden der Grund für diesen Schritt, nachdem am 1. April 2021 ein Obergurt riss und die Brücke nicht mehr geöffnet werden konnte.

Die Nordschleusenbrücke, die 1931 eröffnet wurde, war nicht nur eine beeindruckende Stahlfachwerk-Drehbrücke mit einer Gesamtlänge von 111,9 Metern, sondern auch eine wichtige Verkehrsader für Eisenbahn- und Straßenverkehr. Ihr Bau begann bereits 1929, und sie wurde mit viel Aufwand und Geschick von MAN und der Dortmunder Union errichtet.

Ein zögerlicher Neubau

Im Bau- und Häfenressort gab es in letzter Zeit viel Diskussion. Das Ressort von Senatorin Kristina Vogt (Linke) räumte ein, dass man sich nicht ausreichend über die Entwicklungen informiert hatte. Öffentlich entstand der Eindruck, dass das Bauressort für Bürokratie verantwortlich sei, was die Behörden jedoch zurückwiesen. Häfenstaatsrat Kai Stührenberg kritisierte das Ressort von Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) scharf, da seiner Meinung nach unzureichende Absprachen getroffen wurden.

Verantwortliche versicherten jedoch, dass Experimente mit unnötigen Verzögerungen vermieden werden sollen und die neue Brücke „zügig“ entstehen soll. Aktuellen Berechnungen zufolge ist mit einer Fertigstellung bis zum Jahr 2032 zu rechnen.

Hintergrund zur Infrastruktur

Die Situation in Bremerhaven spiegelt eine größere Problematik in Deutschland wider. Länderweit stehen etwa 40.300 Brücken unter dem Druck von zunehmendem Schwerverkehr und alternder Infrastruktur. Das BMV hat ein Programm zur Brückenmodernisierung ins Leben gerufen, das die Anpassung an neue Verkehrsanforderungen zum Ziel hat. Hochbelastete Strecken auf Bundesautobahnen sollen innerhalb einer Dekade modernisiert werden, um eine bessere Vernetzung der Verkehrssysteme zu gewährleisten.

Ob die Bremische Hafenbehörde und die Bauverwaltung in der Lage sein werden, diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern, bleibt abzuwarten. Die Bürgerinnen und Bürger warten gespannt auf die neuen Entwicklungen, die nicht nur den Verkehr in Bremerhaven, sondern auch die wirtschaftliche Dynamik der gesamten Region beeinflussen könnten.