Lüneburger Fußballtalente auf der Jagd nach Erfolg in Ahlerstedt!

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Lüneburger Jugendliche pendeln zum Fußballtraining in Ahlerstedt: Einblicke in ihre Herausforderungen und Träume.

Lüneburger Jugendliche pendeln zum Fußballtraining in Ahlerstedt: Einblicke in ihre Herausforderungen und Träume.
Lüneburger Jugendliche pendeln zum Fußballtraining in Ahlerstedt: Einblicke in ihre Herausforderungen und Träume.

Lüneburger Fußballtalente auf der Jagd nach Erfolg in Ahlerstedt!

Der Fußball in Lüneburg hat es in sich, zumindest wenn es um die Talente geht, die für ihr Hobby weite Wege auf sich nehmen. An einem Ort, wo ambitionierte Fußballmöglichkeiten eher rar gesät sind, pendeln junge Spieler wie Noah Kirsch, Anton, Rasmus und Fabian regelmäßig nach Ahlerstedt, um in der A-Jugend des JFV Ahlerstedt/Ottendorf in der Regionalliga zu kicken. Diese engagierten Teenager, allesamt 18 Jahre alt, haben sich in den letzten anderthalb Jahren in der Region einen Namen gemacht und sich durchweg dem Motto des Vereins „You’ll never walk alone“ verschrieben, das für Gemeinschaft und Unterstützung innerhalb des Teams steht, wie der JFV selbst beschreibt berichtet.

Noah fährt für seine Trainingssessions mit einem auffälligen weißen VW-Bus, dekoriert mit dem Logo des SV Ahlerstedt/Ottendorf. Mindestens dreimal in der Woche geht es von Lüneburg nach Ahlerstedt, dazu kommen die Spiele am Wochenende. Für Fabian bedeutet der Anfahrtsweg sogar 40 Minuten extra mit dem Linienbus. Insgesamt sitzt er bis zu einer Stunde im Verkehr. „Do geht’s ordentlich zur Sache“ könnte man sagen, wenn man bedenkt, dass die Motivation und der Ehrgeiz, die hinter diesen Fahrten stecken, in der Region nicht hoch genug zu schätzen sind. Die vier Spieler kennen sich aus ihrer Zeit beim JFV Lüneburg und sogar seit der U10 und haben sich gemeinsam dazu entschlossen, den Schritt zu wagen.

Ungebrochene Leidenschaft trotz Herausforderungen

Der Grund für diese Pendelaktionen ist ebenso simpel wie frustrierend: In Lüneburg mangelt es an geeigneten Fußballmöglichkeiten. Kunstrasenplätze sind rar und die Leistungsangebote nicht ausreichend. Noah war der erste, der die Herausforderung meisterte und konnte dabei auf die Unterstützung seines ehemaligen Trainers, Olaf Lakämper, zählen. Dabei steht die Entwicklung der jungen Talente im Vordergrund. Der JFV setzt auf eine umfassende Ausbildung, die nicht nur fußballerische Fähigkeiten, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung der Spieler fördert, was in der heutigen Zeit unabdingbar ist erklärt.

Um die Anfahrtswege zu erleichtern, hat der Verein einen eigenen Kleinbus bereitgestellt, den die Jungs kostenlos nutzen können. Vollgetankt wird der Bus in Ahlerstedt und bei Noah zu Hause geparkt. Im Bus sind auch Jordan Dente, Jonatan Wloch, Jason Marahrens und Osarobo Ehigie mit von der Partie. Der neunte Platz ist immer für den Fahrer reserviert, um Noah in hektischen Zeiten zu entlasten. Und eine ganz besondere Regel herrscht im Bus: Der Beifahrer darf nicht schlafen, um Noah auf dem Weg zu unterhalten. „Das sind die kleinen Dinge, die uns zusammenhalten“, sagt Noah.

Träume und Ambitionen

Trotz des bisherigen harten Kampfes in dieser Saison – der JFV A-Junioren hat erst zwei von sieben Spielen gewonnen und liegt aktuell mit 15 Punkten Rückstand auf dem ersten Platz, den der JFV Lübeck inne hat – träumen Noah und Fabian bereits von einem College in den USA nach ihrem Abitur im nächsten Sommer. Das Auswahlverfahren dafür läuft über eine Agentur, und die beiden sind voller Vorfreude auf das, was die Zukunft bringt.

In einem größeren Kontext betrachtet, zeigt das Engagement von Noah, Anton, Rasmus und Fabian jedoch auch die Herausforderungen der Talentförderung im deutschen Fußball insgesamt. Jüngste Studien haben aufgezeigt, dass Hersteller wie der DFB durch die Nichtbeachtung des sogenannten Relative-Age-Effect (RAE) erhebliche finanzielle Verluste erleiden, während talentierte Spieler oft nicht die Förderung bekommen, die sie verdienen erläutert die Süddeutsche. Diese Herausforderung muss angegangen werden, um in Zukunft noch mehr Talente zu entdecken und zu fördern.

So bleibt allen Beteiligten nur zu wünschen, dass die Anstrengungen, die Noah und seine Teamkollegen aufbringen, nicht umsonst waren. Fußball kann schließlich ein Weg zu großen Erfolgen sein – und manchmal stehen den großen Träumen kleine Fahrten im Weg.