Marinebarkasse Friedrich A. Meyer: Ein Abschied nach 100 Jahren!

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Die Marinebarkasse „Friedrich A. Meyer“ feiert ihren 100. Geburtstag und wird nach Abschluss der Saison ersetzt.

Die Marinebarkasse „Friedrich A. Meyer“ feiert ihren 100. Geburtstag und wird nach Abschluss der Saison ersetzt.
Die Marinebarkasse „Friedrich A. Meyer“ feiert ihren 100. Geburtstag und wird nach Abschluss der Saison ersetzt.

Marinebarkasse Friedrich A. Meyer: Ein Abschied nach 100 Jahren!

Am 1. November 2025 verabschiedet sich die Marinebarkasse „Friedrich A. Meyer“ nach 100 Jahren treuen Dienstes von den Wellen Wilhelmshavens. Dieses nostalgische Ereignis, das die Herzen der maritime Enthusiasten höherschlagen lässt, wird von der Abschiedsfahrt mit der Taufpatin Ingrid Meyer und aktiven sowie ehemaligen Besatzungsmitgliedern begleitet. Seit 2017 war das 14,32 Meter lange Schiff täglich für Hafenrundfahrten im Einsatz und hat über die Jahre eindrucksvolle Geschichten erzählt.

Die „Friedrich A. Meyer“ war nicht nur ein Transportmittel, sondern ein Teil des maritimen Erbes der Stadt. Mit ihrer beeindruckenden Geschichte, die bis ins Jahr 1925 zurückreicht, als sie in Berlin-Rummelsburg auf der Anker-Werft erbaut wurde, diente sie unter verschiedenen Namen wie Donau, Zander und Tourist. Bevor sie im Jahr 2016 nach Wilhelmshaven kam, war sie unter dem Namen Koralle im Leeraner Hafen unterwegs. Nach einer umfassenden Restaurierung wurde das Schiff am 3. April 2017 von Ingrid Meyer, der Witwe eines Gründungsvaters des Wilhelmshavener Marinemuseums, getauft.

Die letzte Saison im Rückblick

In ihrer letzten Saison fanden zwischen dem 1. April und dem 30. Oktober insgesamt 782 Fahrten mit 13.987 Gästen statt. Die ehrenamtlichen Besatzungen führten die Gäste durch den Hafen und gaben spannende Einblicke in bekannte Sehenswürdigkeiten, darunter die Liegeplätze der Schlachtschiffe Scharnhorst und Tirpitz. Neben einem beeindruckenden Teilnehmerrekord war auch der Wettergott nicht immer gnädig, denn einige Fahrten mussten wetterbedingt abgesagt werden.

Mit dem Ende der Saison scheidet die Barkasse aus dem aktiven Dienst aus. Das Marinemuseum plant jedoch bereits, noch in diesem Jahr eine modernere Barkasse als Ersatz am Museumskai festzumachen. Genaueres über das zukünftige Fahrzeug wird Mitte Dezember bekannt gegeben. Es bleibt spannend, wie die neue Barkasse das maritime Erlebnis in Wilhelmshaven weiter bereichern wird.

Schiffbau und maritime Zukunft

Das Schicksal von „Friedrich A. Meyer“ wirft auch einen Blick auf die breitere maritime Situation, nicht nur in Wilhelmshaven, sondern global. In den USA wird beispielsweise der Schiffbau durch eine neue Exekutive Ordnung in den Fokus gerückt, die die maritime industrielle Stärke wiederherstellen und damit auch die nationale Sicherheitslage sichern soll. Die Abhängigkeit von ausländischen Schiffen ist ein heißes Thema, wobei die Erosion der US-Schiffbaukapazitäten als ernsthafte Herausforderung betrachtet wird. CSIS hebt hervor, dass Investitionen und Verbilligung von Ausbildungsprogrammen für maritime Arbeitskräfte entscheidend sind, um den Sektor wiederzubeleben.

Während in Wilhelmshaven die traditionelle Barkasse in den Ruhestand geht, kämpft die globale Schiffbauindustrie um ihre Wettbewerbsfähigkeit und das Überleben. In diesem Kontext zeigen die Abschiedsfahrt sowie die Ankündigungen des Marinemuseums, dass es eventuell auch auf internationaler Ebene an Bedeutung gewinnen kann. Die maritime Geschichte, die „Friedrich A. Meyer“ verkörpert, geht weiter, und die Veränderungen, die bevorstehen, könnten bereits das nächste Kapitel aufschlagen.