Weihnachtsmärkte im Norden: Sicherheitssysteme nach Anschlägen verschärft!
Sicherheitsvorkehrungen für Weihnachtsmärkte in Schleswig-Holstein und Hamburg verschärft nach Anschlag in Magdeburg 2024.

Weihnachtsmärkte im Norden: Sicherheitssysteme nach Anschlägen verschärft!
In der Vorweihnachtszeit, die für viele eine Zeit der Besinnlichkeit und Freude darstellt, stehen unsere Weihnachtsmärkte heuer stark im Fokus der Sicherheitsbehörden. Nach dem schrecklichen Anschlag in Magdeburg am 20. Dezember 2024, bei dem sechs Menschen ihr Leben verloren und über 330 verletzt wurden, sehen sich die Städte Hamburg und Schleswig-Holstein veranlasst, ihre Sicherheitsvorkehrungen massiv zu verschärfen. Der Vorfall, bei dem ein Täter mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge raste, hat auch die Diskussion um die Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten neu entfacht. Der Prozess gegen den Angeklagten begann am 10. November 2025 und wird sicherlich die Gemüter bewegen.
In Hamburg sind für die bevorstehende Saison 44 Weihnachtsmärkte geplant. Besonders im Bezirk Mitte wird das Angebot breit aufgestellt, hier gibt es alleine 20 Märkte. In Schleswig-Holstein hingegen haben die Weihnachtsmärkte in allen größeren Städten und auf Gutshöfen Tradition. Um den Menschen ein unbeschwertes Fest zu bieten, müssen jedoch zukunftsweisende Sicherheitskonzepte umgesetzt werden, so fordert Jochen Kopelke, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), eine Anpassung unserer Sicherheitsstrategie. Zu den angesprochenen neuen Gefahren stehen nicht nur Drohnen im Raum, die es abzuwehren gilt, sondern auch die Notwendigkeit, die Polizei besser auszustatten, damit sie den Anforderungen in der heutigen Zeit gerecht werden kann.
Sicherheitsvorkehrungen im Detail
Die konkreten Sicherheitsmaßnahmen variieren von Stadt zu Stadt. In Hamburg übernehmen die Bezirksämter die Genehmigungen für die Märkte, wobei die Polizei die Veranstalter berät. In der komfortablen Lage sind die Märkte im Bezirk Mitte, hier trägt die Stadt die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen. Anders sieht es beispielsweise in anderen Stadtteilen aus, wo die Veranstalter in die eigene Tasche greifen müssen. In Kiel gibt es zwar keine Genehmigungspflicht für Weihnachtsmärkte, doch ein Sicherheitskonzept in Zusammenarbeit mit der Polizei wurde ins Leben gerufen.
Die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen sind nicht zu unterschätzen. So musste der Markt in Niendorf mit Zusatzkosten von 25.000 Euro rechnen, während in Lübeck allein die neuen Zufahrtssperren mehrere Hunderttausend Euro gekostet haben. Der Präsident des Landesverbands des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg, Wilfried Thal, moniert jedoch überzogene Sicherheitsforderungen der Behörden. „Wir müssen einen Mittelweg finden, der es uns erlaubt, diese Tradition ohne ständige Angst zu feiern“, so Thal.
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen überall
In Hamburg und anderen Städten wurden bereits an diversen Standorten die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Dazu zählen der Einsatz von mehr Wassercontainern sowie zusätzliche Sperrelemente, die einen besseren Schutz bieten sollen. In Kiel beispielsweise sind Poller und Bigbags zur Sicherheit platziert worden, und in Lübeck implementierte man neue Zufahrtssperren, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Obwohl die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen in die Höhe schnellen, gab es in Hamburg noch keine Absagen von Märkten, die auf die Kosten zurückzuführen wären. Einzig ein Veranstalter in Wandsbek hat sich zurückgezogen, was die Sorgen um die finanziellen Belastungen der Marktveranstalter nochmals verdeutlicht.
Die bevorstehende Weihnachtsmarktsaison zeigt also, dass Sicherheitskonzepte und die Gewährleistung der Sicherheit neben dem Feiern und Genießen der vorweihnachtlichen Atmosphäre immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Wunsch der Bürger, das Fest in einer angenehmen und sorgenfreien Umgebung zu begehen, steht dabei an oberster Stelle. Trotz aller Herausforderungen könnten die Märkte, wenn die Maßnahmen gut umgesetzt werden, ein Ort der Freude und des Miteinanders bleiben; ganz im Sinne der Essenz der Weihnachtszeit. Wie n-tv meldet, ist der gesellschaftliche Druck zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen enorm, und alle hoffen auf eine friedliche und fröhliche Festzeit, ohne dass die Straßen wie Fort Knox beschützt erscheinen müssen n-tv und GdP.