Hannover: Schulsozialarbeiter am Limit – Suizidgefahr wächst!
Schulsozialarbeiter in Hannover berichten über Herausforderungen, Stress und fehlende Unterstützung in ihrem Beruf – ein dringendes Thema.

Hannover: Schulsozialarbeiter am Limit – Suizidgefahr wächst!
In Hannover sind die Schulsozialarbeiterinnen Marion Wagner und Lena Bergmann an einem Punkt angelangt, an dem sie über die Herausforderungen in ihrem Beruf sprechen möchten. In einem offenen Gespräch betonen sie, dass der hohe emotionale Stress und die fehlende Wertschätzung in ihrem Job immer stärker zunehmen. Ein erschreckender Befund: 44% der Schulsozialarbeiter in Niedersachsen ziehen ernsthaft in Betracht, ihre Tätigkeit aufzugeben. Laut haz.de fühlen sich nur 42% der Befragten von ihrem Träger gut unterstützt.
Das leidige Thema ist zudem, dass viele Schulsozialarbeiter allein arbeiten, obwohl Teamarbeit eigentlich vorgesehen ist. Teilweise ist eine Vollzeitstelle für bis zu 1000 Schüler zuständig, was die Situation nicht gerade leichter macht. Die Probleme, mit denen die Jugendlichen konfrontiert sind, haben sich gewandelt, wobei vermehrt psychische Probleme und Ängste auftreten, die durch die Corona-Pandemie und andere Krisen weiter angeheizt wurden.
Herausforderungen für Schüler und Schulsozialarbeiter
Die Schulsozialarbeiter erleben nicht nur emotional belastende Fälle, sondern sind auch häufig mit suizidalen Schülern konfrontiert. An Brennpunktschulen stehen die Grundbedürfnisse der Kinder im Vordergrund. Sprachprobleme und familiäre Schwierigkeiten haben stark zugenommen. Wagner und Bergmann wünschen sich deshalb mehr Fortbildungsmöglichkeiten in Bereichen wie Traumaberatung und Medienkompetenz. Es mangelt ihnen an Unterstützung und Ressourcen, um ihren Schützlingen optimal helfen zu können.
Zusätzlich wird die ungleiche Bezahlung zwischen Landes- und kommunalen Schulsozialarbeitern als unhaltbar kritisiert. Das Kultusministerium plant zwar, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Ergebnisse der HTW Saar-Studie auszuwerten, doch viele Fachkräfte sind skeptisch, ob diese Versprechen tatsächlich in die Tat umgesetzt werden. Von über 1800 Fachkräften in der Schulsozialarbeit in Niedersachsen ergreifen daher immer mehr den Entschluss, den Beruf zu wechseln.
Psychische Gesundheit und Schulpsychologie
In einem weiteren Aspekt der Thematik beleuchtet eine Studie der Universität Frankfurt die Stressbewältigung im Kindes- und Jugendalter. Die Analyse zeigt, dass es entscheidend ist, die verfügbaren Instrumente zur Stressmessung bei Kindern und Jugendlichen zu identifizieren. Laut uni-frankfurt.de, sind viele Kinder angesichts von Belastungen durch schulische Anforderungen und emotionale Probleme oft überfordert.
Die Studie, die auf einer umfangreichen Recherche basiert, verspricht gewonnene Erkenntnisse für Schulpsychologen, um geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Gleichzeitig zeigt sie auf, wo Forschungslücken bestehen, die es in Zukunft zu schließen gilt. Praktiken zur Stressbewältigung und Unterstützung in Schulen sind dringend notwendig, denn nicht nur Schüler, auch Lehrkräfte stehen vor enormen Herausforderungen und sind Burnout gefährdet.
Dennoch bleibt es wichtig, dass trotz aller Widrigkeiten sowohl Schulsozialarbeiterinnen als auch Schüler ihre Stimmen erheben und auf die notwendige Veränderung drängen. Die Leidenschaft für den Beruf bleibt bei Wagner und Bergmann ungebrochen, auch wenn der Weg zur Verbesserung der Situation noch lang und steinig ist.