Prozess gegen Brandstifter: Zwei Männer geben Teilgeständnis ab!
Prozessbeginn in Verden gegen drei Männer wegen geplantem Brandanschlag auf Staatsanwaltschaft. Urteil im November erwartet.

Prozess gegen Brandstifter: Zwei Männer geben Teilgeständnis ab!
Am Landgericht Verden hat am 26. September 2025 ein vielbeachteter Prozess begonnen. Angeklagt sind drei mutmaßliche Unterstützer von Daniela Klette, einer bekannten Figuren im radikalen Milieu. Zwei der Angeklagten, 36 und 38 Jahre alt, haben Teilgeständnisse abgelegt, während der dritte, dessen Identität noch nicht bekannt gegeben wurde, der Verhandlung fernblieb und nun zur Fahndung ausgeschrieben ist. Diesen drohen Geldstrafen oder sogar Untersuchungshaft, sollte er nicht bald gefasst werden. Der Prozess ist das Ergebnis eines geplanten Brandanschlags auf das neue Gebäude der Staatsanwaltschaft Verden, der am 5. Oktober 2018 stattfinden sollte.
Wie die Staatsanwaltschaft Verden berichtet, planten die Angeklagten, mehrere Autoreifen anzuzünden, um damit gegen die Staatsanwaltschaft zu protestieren und ihre Solidarität mit Klette auszudrücken. Sie hatten Benzin in Reisetaschen versteckt und wollten ihrer Aktion ein starkes Symbol verleihen, ohne jedoch beabsichtigt, tatsächlichen Schaden anrichten zu wollen. Die Polizei konnte die Männer jedoch rechtzeitig stoppen, als sie aufgrund einer Ruhestörung in der Nähe des Meyer-Gebäudes vor Ort waren.
Von der Planung zur Verhaftung
Die Ermittlungen zu diesem komplizierten Fall haben insgesamt fünf Jahre gedauert, unter anderem wegen Personalengpässen. Erst im Jahr 2023 wurde die Anklage erhoben, was eine erhebliche Verzögerung zur Folge hatte, da andere, dringlichere Verfahren Vorrang hatten. Das Gericht beschäftigt sich nun mit der Frage, ob diese Brandstiftung auch als schwerwiegendes Vergehen gewertet werden sollte, da in Deutschland solche Taten nach Ablauf von zehn Jahren verjähren.
Die beiden anwesenden Angeklagten gaben zu, dass sie etwas anzünden wollten, jedoch nicht das Staatsanwaltschaftsgebäude selbst. Christoph Sch. erklärte in der Verhandlung, dass sie lediglich ein Zeichen setzen wollten. Das Gericht könnte den Angeklagten Bewährungsstrafen in Aussicht stellen, sofern sie die Gewalt als politisches Mittel ablehnen und ihr tiefsitzendes Unbehagen zum Ausdruck bringen.
Daniela Klette und ihre Gefährten
Im Zentrum der Verfahren steht auch Daniela Klette, die im Februar 2024 in Berlin festgenommen wurde und sich unter anderem wegen versuchten Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes verantworten muss. Klette war in einen gescheiterten Überfall auf einen Geldtransporter in Wolfsburg verwickelt, bei dem ein Zeuge bis heute unter den physischen und psychischen Folgen leidet. In den kommenden Monaten dürfte sich das Gericht auch mit anderen Überfällen, etwa in Stuhr, auseinandersetzen.
Brandstiftungen: Eine besorgniserregende Entwicklung
Die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Brandstiftung in Deutschland ist ein ernstes Problem, wie die aktuellen Statistiken des Bundeskriminalamts belegen. Die Entwicklung spricht für sich, denn zwischen 2013 und 2024 haben die Behörden eine Vielzahl an Brandstiftungen registriert. Diese besorgniserregende Tendenz verdeutlicht, dass Brandstiftung nicht nur ein Einzelfall ist, sondern ein zunehmendes Phänomen darstellt, dem entschieden entgegengetreten werden muss.
Das Urteil in diesem Prozess wird für Mitte November erwartet, und die Öffentlichkeit zeigt starkes Interesse, wie sich die Lage weiterentwickeln wird.